Nur wenn die neurologischen Schaltungen zwischen den Hemisphären gut aktiviert sind hat man „Zugriff “ auf beide Hemisphären.
Zuerst muss man wissen, dass es zwei Gehirnhälften gibt, die rechte und die linke Hemisphäre.
Das Grosshirn besteht aus zwei stark gefurchten Halbkugeln und sieht einer grossen Walnuss ähnlich. Die zwei Hälften werden durch einen tiefen Graben voneinander getrennt. Die Verbindung zwischen den beiden Gehirnhälften wird durch den Balken (Corpus callosum) am Boden des trennenden Grabens hergestellt.
Die für die Motorik und Sensorik zuständigen Nervenfasern laufen fast ausschliesslich über Kreuz.
Das heisst, wenn ich etwas mit der rechten Körperhälfte mache, arbeitet die linke Hemisphäre und umgekehrt.
Was passiert aber, wenn ich den rechten Arm und das linke Bein hebe? Dann arbeiten beide Gehirnhälften zur gleichen Zeit. Das zeigt, dass unsere Gehirnhälften zusammen arbeiten.
Ziel ist es, dass man Zugriff auf die Leitfunktionen beider Gehirnhälften hat und diese gleichzeitig nutzen kann. Nur so ist es möglich, leicht und effektiv zu lernen.
In einer mangelnden Integration der beiden Hirnhemisphären liegt der Grund für viele Lernprobleme. Kinder mit Lernblockaden arbeiten fast ausschliesslich mit nur einer Hemisphäre. Das passiert vor allem dann in sehr ausgeprägter Form, wenn die neurologische Verbindung zwischen den beiden Hemisphären nicht ausreichend aktiviert ist.
Installiert wurden diese neurologischen Schaltungen in der Krabbelphase. Beginnen die Babys zu krabbeln, müssen sie die Extremitäten beider Körperseiten einschalten (rechtes Bein, linker Arm und umgekehrt), und zwar gleichzeitig. Je intensiver diese Entwicklungsphase durchlebt wird, desto besser können sich die neurologischen Schaltungen installieren.